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Mythos Welthauptstadt Germania: Vision und Verbrechen

Noch bis zum 30. November präsentiert der Unterwelten e.V. in einer Zwischenetage über dem U-Bahnhof Gesundbrunnen die Ausstellung "Mythos Germania - Vision und Verbrechen. Konzipiert wurde diese Ausstellung um die Architektur und Städtebau während der Zeit des Naziregimes zu zeigen. Dabei werden auch die ideologischen Ziele analysiert und die verbrecherischen Konsequenzen aufgezeigt. Diese Ausstellung, an der sich außerdem mehr als 20 Autoren beteiligt haben, wird vom Center for Metropolitan Studies der TU Berlin begleitet.

Was ist die Welthauptstadt Germania?

Im Auftrag des Diktators Adolf Hitler sollte Albert Speer, der 1937 zum "Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt ernannt worden war, Berlin nach dem gewonnenen Weltkrieg radikal umbauen. Schon in "Mein Kampf" hatte Hitler kritisiert, dass in den modernen Städten monumentale Wahrzeichen, wie sie in den Hauptstädten der antiken Reiche üblich waren, fehlten. Der Staat solle wieder verstärkt in dieser Richtung aktiv werden. Die Monumentalbauten, wie sie etwa auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg verwirklicht worden waren, wollten die Nationalsozialisten zu Repräsentationszwecken nutzen.

Die Reichshauptstadt Berlin sollte nach dem Endsieg in die Welthauptstadt Germania umbenannt werden und sich an den antiken Vorbildern Rom oder Babylon messen lassen können. Die Pläne für einen großflächigen Umbau wurden bereits zwischen 1935 und 1943 angefertigt. Der Autobahnring um Berlin sollte durch zwei Verkehrsachsen, welche durch die Innenstadt führten, verbunden werden. Am Schnittpunkt dieser monumentalen Achsen sollte die Große Halle als zentrale Stätte für Massenveranstaltungen liegen. Geplant war es, die Nord-Süd-Achse zu einer Prachtstraße auszubauen. Um den durch diese Baumaßnahme verlorenen Wohnraum in der Stadt zu ersetzen, sollten im Grunewald, sowie im Süden und Osten Berlins neue Stadtteile errichtet werden. Weil Speer für diese Aufgabe umfassende Kompetenzen erhielt, brauchte er für die Planung nicht auf die Einwände der Stadtverwaltung Rücksicht nehmen, die eine nachhaltige Zerstörung der gewachsenen Struktur Berlins befürchtete. Insgesamt hätten 50.000 Wohnungen abgerissen werden müssen, was bis 1943 auch teilweise geschah. Ersatz für die Wohnungen schuf das Regime unter anderem durch die Enteignung von Juden.

September 2014

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