Kronprinzenpalais

Mitte-Tiergarten-Wedding

Der Kronprinzenpalais liegt direkt an Berlins zentraler Prachtstraße Unter den Linden im Bezirk Mitte-Tiergarten-Wedding. Ursprünglich wurde das Kronprinzenpalais als Privathaus errichtet, über Jahrzehnte hinweg residierten bis 1918 die Kronprinzen, nach dem Ende der Monarchie richtete die Berliner Nationalgalerie hier ihre Moderne Abteilung ein. Heute finden an dieser prominenten Adresse Theateraufführungen und Ausstellungen statt.

Die Geschichte des Kronprinzenpalais

Der Kabinettssekretär Johann Maratitz erbaute das Kronprinzenpalais anno 1663 als Privathaus. Doch bereits ab 1706 wurde es vom Staat genutzt. Denn bis 1732 wurde es als Dienstwohnung des Gouverneurs von Berlin, also des obersten Befehlshabers, genutzt. Erst dann baute Philipp Gerlach das Kronprinzenpalais zu einem barocken Palais aus, in dem der spätere König Friedrich II. als Kronprinz residierte. Mit wenigen Unterbrechungen wohnten die preußischen Kronprinzen bis 1918 im Kronprinzenpalais.

Nachdem die Monarchie im Zuge der Novemberrevolution abgeschafft war, übernahm der preußische Staat das Kronprinzenpalais, der das Gebäude an die Berliner Nationalgalerie übergab. Nun wurde im Kronprinzenpalais die Neue Abteilung der Nationalgalerie Berlin eingerichtet, die erste öffentliche Sammlung von zeitgenössischer und moderner Kunst aus dem 20. Jahrhundert. Diese war bis 1937 öffentlich zugänglich, obwohl die weitere Entwicklung des Kronprinzenpalais als Ausstellungsstätte unter den nationalsozialistischen Machthabern schon ab 1933 jäh gestört wurde. Der Grund: Zahlreiche Werke entsprachen nicht dem nun gültigen Schönheitsideal und galten teilweise sogar als entartete Kunst.

Bei einem Bombenangriff am 18. März 1945 wurde das Kronprinzenpalais bis auf die Außenmauern zerstört, 1961 wurde die Ruine komplett abgetragen. Sieben Jahre später begann der Architekt Richard Paulik mit der Rekonstruktion des Kronprinzenpalais, der in den folgenden Jahrzehnten als Gästehaus für Staatsgäste der DDR genutzt wurde. Nachdem der Einigungsvertrag zwischen Bundesrepublik und DDR am 31. August 1990 hier unterschrieben worden war, übernahm der Berliner Senat den Kronprinzenpalais. Nachdem es unter anderem als Sitz des Bundespräsidenten im Gespräch war, werden im Kronprinzenpalais heute regelmäßig Ausstellungen und Theaterstücke gezeigt.

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