Fichtebunker

Friedrichshain-Kreuzberg

Seit 1920 thront der Fichtebunker mächtig über allen anderen Gebäuden in der Fichtestraße im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Dabei handelt es sich um den einzigen von ursprünglich vier Gasometern, die in den 1870er Jahren errichtet wurden, um Gas für die Straßenbeleuchtung der wachsenden Metropole zu lagern. Diese Aufgabe erfüllte der Fichtebunker jedoch nur bis in die 1920er Jahre hinein, weil die Straßenbeleuchtung nun auf Strom umgestellt wurde.

Der Bau des Fichtebunkers

Errichtet wurde der Fichtebunker während der Amtszeit von Oberbürgermeister Arthur Johnson Hobrecht vom Ingenieur Johann Wilhelm Schwedler. Der Gasometer wurde in Rundbauweise mit einem Durchmesser von 56 Metern. Ausgestattet wurde der Bau mit einer nach dem Ingenieur benannten Schwedlerkuppel, sodass der Gasometer insgesamt eine Höhe von 27 Metern erreichte. Hier konnten bis zu 30.000 Kubikmeter Gas gelagert werden. Insgesamt wurden vier Gasometer errichtet, alle weiteren wurden jedoch 1951 abgerissen.

Aus dem Gasometer wird ein Bunker

In den Jahren von 1922 bis 1940 stand der Fichtebunker zunächst leer, bis er zu einem Luftschutzbunker umgebaut wurde. Geplant war es, auf insgesamt sechs Ebenen bis zu 6.000 Menschen Schutz vor den alliierten Bomberangriffen zu bieten. Tatsächlich suchten während der letzten Kriegsmonate im Februar 1945 bis zu 30.000 Menschen Schutz im Fichtebunker. Auf den sechs Ebenen wurden jeweils 120 Kammern eingerichtet, hinzu kamen 30 Küche, ein Notstromaggregat sowie zwei Heizkessel. Selbst an einen Zellentrakt hatte man gedacht, in welchem die Gefangenen der umliegenden Polizeireviere untergebracht wurden, damit sie während der Luftangriffe nicht fliehen konnten.

In der Nachkriegszeit wurde der Fichtebunker zunächst als Altersheim, Jugendgefängnis und Obdachlosenheim genutzt. Ab 1963 diente der Fichtebunker hingegen als Vorratslager für die sogenannte Senatsreserve. Dabei handelte es sich um ein Vorratslager von Grundnahrungsmitteln, Medikamente sowie Rohstoffen, die nach der Berlin-Blockade beschlossen wurde. Dadurch sollte die Versorgung der Stadt bis zu einem halben Jahr gesichert werden. Besucher können den Fichtebunker im Rahmen von Führungen des Vereins Berliner Unterwelten e.V. besichtigen.

Kontakt

Berliner Unterwelten e.V.
Brunnenstraße 105
13355 Berlin
Website: www.berliner-unterwelten.de

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