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Stadtspaziergang: Hunger in Kriegszeiten

Der Erste Weltkrieg jedem historisch bewanderten Berlin-Besucher vom Verlauf der Schlachten und den Schrecken, den die Soldaten an der Front erlebten her meist bestens bekannt. Leben und Alltag der Bevölkerung abseits der Front ist jedoch - anders als während des Zweiten Weltkrieges - weitgehend unbekannt. Denn während das Nazi-Regime die Bestrebungen an der sogenannten Heimatfront propagandistisch ausschlachteten, sollte während des Ersten Weltkrieges das brüchige System der Monarchie nicht durch schlechte Nachrichten von der Heimat zusätzlich unterhöhlt werden. Deshalb bietet die Berliner Landeszentrale für politische Bildungsarbeit am 29. August einen Stadtspaziergang durch Friedrichshain unter dem Motto "Zwischen Steckrüben und Suppenküchen" an.

Ein Gesellschaftssystem im Wandel

Millionen von Männern hatten, benebelt von der nationalistischen Euphorie, damit gerechnet, dass der Krieg nur wenige Wochen dauern würde, als sie 1914 an die Front zogen. Jedoch verzögerte sich der Krieg nach raschen Anfangserfolgen immer weiter, sodass die Last der Verantwortung komplett auf den Frauen lastete. Sie mussten nicht nur ihre Kinder versorgen, sondern sich auch darum kümmern, dass Produktion und Landwirtschaft aufrechterhalten werden konnten.

Trotz aller Bemühungen kam es spätestens 1916 zu teilweise dramatischen Engpässen in der Versorgung. Bis Kriegsende war Hunger die prägende Erfahrung der zivilen Bevölkerung. Der Stadtspaziergang beleuchtet, wie die Berliner Frauen mit dieser Situation zurecht kamen.

Der Rundgang

Der Spaziergang beginnt an der Frankfurter Allee, wo laut Brecht die Menschen einem Pferd das Fleisch bei lebendigem Leib von den Knochen schnitten. Anschließend führt Ralf Oberndörfer die Teilnehmer an die Strokower Straße, wo 1881 ein Schlachthof eröffnet worden war. Ralf Oberndörfer, seines Zeichens freiberuflicher Rechtshistoriker, bringt den Teilnehmern die Lebensumstände der Zivilbevölkerung an diesen originalen Schauplätzen näher.

Der Rundgang beginnt am 29. August um 16 Uhr am westlichen Ausgang des U-Bahnhofes Samariterstraße und dauert etwa zweieinhalb Stunden. Die Teilnahme ist kostenlos, allerdings ist eine Anmeldung bis zum 25. August unter Tel.: 030/90162510 oder per Mail an jutta.klein@senbjw.berlin.de erforderlich.

August 2014

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