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Das Berliner Regierungsviertel im so genannten Spreebogen beeindruckt vor allem durch sein Zusammenspiel von modernen und historischen Bauwerken. Einen Teil dieses Viertels stellt das Bundeskanzleramt dar.
Zur Vorgeschichte: Als im Jahr 1991 Berlin im Rahmen der Wiedervereinigung zur Bundeshauptstadt gewählt wurde, startete gleichzeitig auch ein Wettbewerb um die besten Entwürfe der neu zu errichtenden Regierungsgebäude im Spreebogen. Zahlreiche Architekten aus ganz Deutschland und dem Ausland bewarben sich für diese Aufgabe. Gewinnen konnten schließlich die beiden Berliner Architekten Axel Schulte und Charlotte Frank. Sie entwarfen mehrere Regierungsgebäude, darunter auch das neue Bundeskanzleramt.
Insgesamt bilden diese Gebäude das so genannte „Band des Bundes“. Es handelt sich dabei um eine gedachte Verbindungslinie zwischen allen neu errichteten Gebäuden, wobei diese Linie nicht durch die dazwischen liegende Spree abgeschnitten wird, sondern die Gebäude bis auf die andere Seite reichen. Symbolisch soll damit Ost und West verbunden werden, daher auch der Name „Band des Bundes“.
Das neue Bundeskanzleramt ist in diese Linie integriert und bildet mit seiner modernen Architektur einen reizvollen Gegenpart zu den historischen Gebäuden im Regierungsbezirk. Herzstück des Kanzleramtes ist der Mittelbau, welcher neun Geschosse umfasst und am oberen Fassadenteil einen Halbkreis bildet. An den Mittelbau schließen sich zwei Flügel an, die die Büros der Mitarbeiter beherbergen. Der Mittelbau selbst dient dabei ausschließlich zum Zweck der Repräsentation, z. B. beim Empfang von Staatsgästen. Büros befinden sich hier nicht. Beim Besuch von Staatsgästen kann die Bundeskanzlerin auf eine eigene Empfangsebene im Hauptgebäude zurückgreifen. Sie beinhaltet unter anderem mehrere Balkone, von denen sich der gesamte Berliner Tiergarten eindrucksvoll überblicken lässt. Die Staatsgäste fahren dabei zunächst in den Ehrenhof, wo sie von der Bundeskanzlerin empfangen und schließlich ins Gebäude geladen werden.
Die Architektur des Bundeskanzleramtes ist betont transparent, weitläufig und schlicht gehalten. Viele Kanten wurden abgerundet, um ein harmonisches, fließendes Bild zu schaffen. Große Glasfassaden sorgen für Transparenz, mit denen sich ausdrücken soll, dass die Regierung nicht etwa in einem abgeschlossenen Palast tätig ist, sondern jederzeit vom Volk gesehen werden kann, beziehungsweise ein Teil dieses ist.
Adresse: Bundeskanzleramt, Willy-Brandt-Straße 1, 10557 Berlin
Webseite: http://www.bundeskanzlerin.de/
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