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Ausstellung: Eine dunkle Vergangenheit als "Kriegsberichter"

"Hans Bayer - Kriegsberichterstatter im Zweiten Weltkrieg" lautet der Titel der aktuellen Ausstellung im Dokumentationszentrum "Topographie des Terrors" in Berlin-Kreuzberg. Diese wurde anlässlich des 100. Geburtstages des schwäbischen Dichterfürsten Hans Bayer alias Thaddäus Troll veranstaltet und ist bis zum 16. November täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet.

Hans Bayer während des Krieges

"Er war kein großer Täter, aber er war ein Mitwisser, ein Mitläufer", sagte Kuratorin Claudia Steur bei der Eröffnung der Ausstellung über den weitgehend unbekannten Teil aus dem Leben des Hans Bayer. Denn ab 1941 war Hans Bayer bis Kriegsende in den Propagandakompanien der Wehrmacht tätig. Es gelang Bayer, der nach dem Krieg zu einem Journalisten und einem gefeierten schwäbischen Literaten aufstieg, diesen Teil seines Lebens bis zu seinem Suizid 1980 geheim zu halten.

Bayer war während des Krieges Teil einer 15.000 Mann starken Propagandamaschinerie, der auch so renommierte Autoren wie Henri Nannen oder Lothar-Günther Buchheim angehörten. Die Ausstellung präsentiert etwa 200 Zeitungsausschnitte, Bilder und andere Dokumente aus Bayers Zeit als "Kriegsberichter".

Der Zivilist Hans Bayer

Hans Bayer wurde am 18. März 1914 im Stuttgarter Stadtteil Cannstadt geboren, wo er auch aufwuchs. Nach dem Abitur volontierte er zunächst bei der Cannstatter Zeitung, bevor er zunächst in Tübingen, dann in München, Halle und Leipzig Kunstgeschichte und Germanistik studierte. Sein Studium schloss er mit einer Dissertation zum Thema "Presse und Nachrichtenwesen der im Weltkrieg kriegsgefangenen Deutschen" als Dr. phil ab.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Hans Bayer kurzzeitig in Schleswig-Holstein interniert, wo er die Leitung von Lagerzeitung und -theater übernahm. Ab 1947 war er für das Nachrichtenmagazin tätig, für den er unter anderem Theaterkritiken aus Süddeutschland, Österreich und der Schweiz verfasste. Unter dem Pseudonym Thaddäus verfasste er ab 1948 diverse literarische Werke. Dazu gehören Romane, Satiren, Mund-Art-Gedichte und Sketche ebenso wie Theaterstücke sowie Hör- und Fernsehspiele.

August 2014

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