Das Buddhistische Haus

Wenn es für Atheisten überhaupt eine akzeptable Religion geben kann, so gehört der Buddhismus sicher in die engere Wahl. In dieser Religionslehre berufen sich ihre Anhänger auf die Leitlinien (Dharma) des Siddhartha Gautama, eines vor rund 2.500 Jahren in Indien lebenden Asketen, der von seinen Nachfolgern den Ehrentitel Buddha erhielt. Im Buddhismus gibt es keinen Gott und keine Dogmen, von den Buddhisten wird vielmehr durch eine entsprechende Lebensweise versucht, die Reinheit und Vollkommenheit des eigenen Geistes zu erlangen.

Dieser Idee folgte auch der in Berlin praktizierende Mediziner Paul Dahlke, der im Jahr 1898 bei einer Weltreise den Buddhismus auf Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, kennenlernte. Dieser ersten Reise folgte viele Weitere und nur der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhinderte wohl, das Dahlke vollständig nach Ceylon umzog. Dafür wollte der Arzt zunächst auf Sylt einen buddhistischen Tempel errichten, ließ jedoch davon ab, als er erfuhr, dass ein Damm, der Hindenburgdamm, von Festland zur Insel gebaut werde, was die Einsamkeit Sylts nachweislich sehr beeinträchtigte.

Berlin-Frohnau wird zum ersten buddhistischen Zentrum in Europa

Es ist natürlich seltsam, wenn statt der damals noch spärlich besiedelten Insel Sylt die Großstadt Berlin als Standort gewählt wird. Im Jahr 1923 war jedoch Berlin-Frohnau, hoch im Norden Berlins an der Grenze zu Brandenburg gelegen, eine Gegend, die weit vom Großstadt-Trubel entfernt war. Noch heute ist das damals von Dahlke in Frohnau errichtete Haus mit seinen Anlagen reihum von Wald umgeben.

Im Laufe der Jahrzehnte, Dahlke selbst starb 5 Jahre nach der Errichtung des buddhistischen Hauses, erfuhr die Anlage eine durchaus wechselvolle Geschichte, blieb aber immer ein buddhistisches Zentrum. Ausgenommen im und ein paar Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Offiziell repräsentiert das buddhistische Haus in Frohnau zwar nicht mehr den Buddhismus in Deutschland, doch inoffiziell bleibt die Anlage ein Zentrum für alle Menschen, die sich der buddhistischen Lehre in mehr oder weniger starkem Umfang widmen.

Kein Kloster, aber ein guter Ort, den Buddhismus kennenzulernen

Heute gehört die Anlage der „German Dharmaduta Society“, einer im Jahr 1952 zur Förderung des Buddhismus in Europa gegründeten Gesellschaft. Das Buddhistische Haus steht unter Denkmalschutz und ist Teil des nationalen Kulturgutes. Die dazugehörige Bibliothek, mit einer umfassenden Sammlung buddhistischer Schriften, ist öffentlich zugänglich und in der Liste der Berliner Bibliotheken aufgeführt.

Besuchern werden im Buddhistischen Haus verschiedene Möglichkeiten geboten, den Buddhismus kennenzulernen. So werden fünfmal pro Woche, außer Montag und Mittwoch, immer Abends Gruppenmeditationen mit einer Länge von eineinhalb bis zwei Stunden durchgeführt. Die Leitung des Hauses bietet ebenso ganze Wochenenden oder einen Single- bzw. einen Gruppenaufenthalt von bis zu 7 Tagen an. Als „Spende“ werden pro Übernachtung 33 Euro erwartet und die Einhaltung der Regeln.

Adresse:

Das Buddhistische Haus
Edelhofdamm 54
13465 Berlin

Eintritt?

Die im Buddhistischen Haus lebenden Mönche finanzieren sich durch Spenden und Fördermittel, die auch dem Unterhalt der Anlage dienen. Dementsprechend sind Spenden gerne gesehen, jedoch keine Pflicht.

Anfahrt ÖPNV:

S-Bahnhof Frohnau, etwa 8 Gehminuten entfernt

Anfahrt Pkw:

Es bestehen ausreichend Parkplätze sowohl direkt an oder in der Anlage als auch in den umliegenden Straßen. Wer im Buddhistischen Haus übernachtet, sollte jedoch das Fahrzeug in der Anlage parken und nicht im öffentlichen Raum. Selbst in Berlin-Frohnau sind die Parkzeiten begrenzt.


Januar 2024

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