Luftbrückendenkmal

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde, am 20./21. Juni 1948, in den drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands, im Rahmen einer Währungsreform der wertlos gewordenen Reichsmark durch die Deutsche Mark ersetzt. Nachdem wenige Tage später die neue Währung auch in den Westsektoren von Berlin eingeführt wurde, reagiert die Sowjetunion am 23. Juni mit einer Währungsreform in ihrer Zone. Um die Bildung eines von ihr unabhängigen Weststaates zu verhindern, setzt sie die Westmächte mit der Berlin-Blockade unter Druck: Ab dem 24. Juni 1948 waren alle Land- und Wasserverbindungen nach Berlin unterbrochen, die Gas- und Stromversorgung der Westsektoren von Seiten des Sowjetsektors drastisch eingeschränkt. Den 2,1 Millionen West-Berlinern drohte der Hungertod.

Mittlerweile waren aber aus den Besatzern Schutzmächte geworden, und so organisierte der US-Militärgouverneur Lucius D. Clay eine Luftbrücke. Über drei militärische Luftkorridore von und nach der westlichen Trizone, die die Sowjetunion nicht zu stören wagte, versorgten Militärflieger die eingeschlossene Bevölkerung. Alle zwei bis drei Minuten landete einer der vom Volksmund "Rosinenbomber" getauften Transportflugzeuge auf einem der drei West-Berliner Flughäfen, auf rund 278.000 Flügen wurden rund 1,5 Millionen Tonnen lebenswichtiger Güter transportiert. So scheiterte die Berlin-Blockade und wurde nach fast einem Jahr am 12. Mai 1949 aufgehoben.

Das 20 m hohe Denkmal aus Stahlbeton, am Platz der Luftbrücke vor der Eingangshalle des innerstädtischen Flughafens Tempelhof, erinnert an diese Luftbrücke. Es stellt in vereinfachter Form einen Brückenpfeiler dar, der sich Richtung Westen neigt und von drei vertikal auseinander laufenden und an der Spitze hervorstehenden Rippen ("Krallen") durchzogen wird, die die drei Luftkorridore symbolisiert. Es wurde von Bauhaus-Schüler Eduard Ludwig entworfen und 1951 eingeweiht.

Bei vielen Unfällen, während des Betriebs der Luftbrücke verloren 41 Briten, 31 US-Amerikaner und fünf Deutsche ihr Leben. An sie erinnert ein Bronzeband im Rundsockel des Luftbrückendenkmals: "Sie gaben ihr Leben für die Freiheit Berlins im Dienste der Luftbrücke 1948/1949". Darunter sind die Dienstgrade und Namen aller bei den Unfällen Verstorbenen verzeichnet.

Die Berliner liebten diese „Hungerkralle“ oder „Hungerharke“ als ein Zeichen für die Bereitschaft der Westmächte, für die Unabhängigkeit West-Berlins einzustehen. Zwei weitere Luftbrückendenkmale stehen an den westlichen Endpunkten der Luftkorridore, in Frankfurt am Main und Celle.

Besucherinformation und Kontakt

Adresse: Platz der Luftbrücke, 12101 Berlin Tempelhof-Schöneberg
U-Bahn Linie U6, U-Bahnhof Platz der Luftbrücke, Bus 248 und 104

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