Oberbaumbrücke

Von den fast 1000 Brückenbauwerken in der Spreestadt ist die Oberbaumbrücke zwischen Friedrichshain und Kreuzberg eine der schönsten. Mit ihre Gewölbebogen, Ziergiebel und den mit Zinnen bestückten Tortürme ähnelt sie mittelalterlichen Stadttoren, und dies war früher auch eine ihrer Funktionen: Ein Holzstamm (Baum) wurde nachts als Sperre gegen unbefugt einlaufende Schiffe von oben auf das Wasser gelassen.

In ihrer heutigen Form überquert die Oberbaumbrücke die Spree seit 1896, in ihrem ersten Stockwerk überquerte 1902 die erste Berliner U-Bahn die Spree. Und in vielen Berlin-Filme und TV-Serien erscheint die Oberbaumbrücke mit einem gelben Zug der U1 drin als typisches Wahrzeichen.

Die Brücke wurde im Verlauf des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt und am 23. April 1945 auf Befehl Adolf Hitlers (teilweise) gesprengt, um den Vormarsch der Roten Armee zu behindern. Da sie nach Kriegsende vom Territorium der DDR nach West-Berlin führte, wurde sie zunächst nicht wieder aufgebaut, und erst nach Abschluss des ersten Passierscheinabkommens zwischen der DDR und dem Berliner Senat 1969 als Grenzübergang für Fußgänger freigegeben. Eine Informationstafel informiert über das Schicksal von "Grenzverletzten", Menschen also, die in Brückennähe bei dem Versuch der Flucht von Ost nach West verletzt oder getötet wurden.

Im Rahmen der Sanierungsarbeiten (200 Mio. €) nach dem Wegfall der Grenze erhielt die Brücke neue Türmchen und ein neues mittleres Viaduktsegment. Zum fünften Jahrestag des Mauerfalls im November 1994 wurde die Brücke dann für den Straßen- und Fußgängerverkehr freigegeben, ein Jahr später fuhren auch die U-Bahnzüge. Seit 1997 verschönert auch "Stein - Papier - Schere" die Brücke, eine Neoninstallation des Künstlers Thorsten Goldberg im Auftrag der Senatsbauverwaltung.

Seit 1999 tragen die Friedrichshainern und die Kreuzbergern jährlich an der Oberbaumbrücke mit Wasser, Mehl und altem Obst ihre "Gemüseschlacht" aus. Entschieden werden soll nach der Fusion der beiden Bezirke, ob Kreuzberg in "Unterfriedrichshain" oder Friedrichshain in "Ostkreuzberg" umbenannt werden soll. Ebenfalls jährlich findet auf der Oberbaumbrücke die Open Air Gallery statt, ein wichtiges Ereignis im Berliner Kunst- und Kulturkalender. An zwei Sonntagen im Sommer wird dann die Oberbaumbrücke für den Verkehr gesperrt und über 100 Künstlern stellen ihre Werke aus.

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