Deutscher Dom

Wer gerne Kirchen besichtigt und sich mit deren Geschichte näher auseinandersetzen möchte, der kommt in und um Berlin voll auf seine Kosten.

Deutscher Dom
Quelle: pixelio.de         Fotograf: Peter Kirchhoff

Unzählige verschiedene Sakralbauten lassen sich in der Hauptstadt besichtigen, von denen die meisten jedoch erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs in ihrer heutigen Form erbaut wurden. Grund dafür ist die Fokussierung der Bombenangriffe durch die Alliierten im Zuge des Zweiten Weltkriegs auf die damalige Reichshauptstadt Berlin, wo sich auch das Oberkommando der deutschen Wehrmacht und zeitweise das Führerhauptquartier befanden. Berlin stellte also eines der am meisten anvisierten Ziele für die Fliegerangriffe im Zweiten Weltkrieg dar, wodurch fast alle wichtigen Gebäude der Stadt teilweise oder sogar vollständig im Krieg zerstört wurden.

Dieses traurige Schicksal traf auch den Deutschen Dom. Ursprünglich wurde er in den Jahren 1701 bis 1708 im Barockstil errichtet und stellte das Repräsentationsgebäude für die lutherische Gemeinde des Stadtteils Friedrichstadt dar. Gemeinsam mit dem französischen Dom und anderen Gebäuden wurde er auf dem Gendarmenmarkt errichtet und später unter König Friedrich II. um eine eindrucksvolle Kuppel erweitert. Diese Kuppel verband den Deutschen Dom mit dem Französischen Dom. Als Vorbild für die bauliche Verbindung diente die überkuppelte Zwillingskirche an der Piazza del Popelo in der italienischen Hauptstadt Rom.

Deutscher Dom
Quelle: pixelio.de         Fotograf: Peter Kirchhoff

Während die ursprüngliche Kirche noch im Barockstil errichtet wurde, wurde ihr Nachfolger in den Jahren 1881 und 1882 nach den stilistischen Merkmalen des zwischenzeitlich modernen Neobarock gestaltet. Ein Nachfolger der Kirche war deswegen nötig geworden, weil der alte Dom baufällig geworden war und mit den vorhandenen Mitteln nicht restauriert werden konnte. Daraufhin wurde er zum größten Teil abgerissen, lediglich das Fundament diente zum Aufbau eines neuen Doms.

Schlagzeilen machte der Deutsche Dom im Rahmen der Märzrevolution im Jahre 1848. Die so genannten Märzgefallenen - so der Name von 183 Opfern dieser Revolution - wurden am 22. März 1848 am Eingang des Deutschen Doms auf den Treppenstufen aufgebahrt. Nach einem Gottesdienst wurden sie schließlich zum extra dafür errichteten „Friedhof der Märzgefallenen“ getragen und dort beigesetzt.

Im Jahr 1943 schließlich wurde der Deutsche Dom dann durch Fliegerangriffe, insbesondere durch gezielt abgeworfene Brandbomben, vollständig zerstört. Die Ruine des Doms überdauerte anschließend fast 40 Jahre, bevor sie in den Jahren 1992 bis 1996 wieder aufgebaut wurde. In diesem Zuge wurde das Grundstück, auf dem sich der Deutsche Dom befindet, gegen ein anderes getauscht, so dass sich der Dom seitdem im Besitz des deutschen Staates befindet. Seit der Fertigstellung befindet sich im Inneren des Doms eine Ausstellung mit dem Namen „Wege, Irrwege, Umwege - Die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland“. Sie wurde vom Deutschen Bundestag ins Leben gerufen und zieht seitdem jährlich Tausende Touristen an.

Besucherinformation


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Adresse: Deutscher Dom, Gendarmenmarkt 1, 10117 Berlin

Adresse: Französischer Dom,Französische Friedrichstadtkirche, Gendarmenmarkt 5, 10117 Berlin-Mitte

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 12 Uhr - 17 Uhr. Bei Sonderveranstaltungen ist keine Besichtigung möglich

Webseite: http://www.franzoesischer-dom.de/


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